Ich fühlte mich direkt angesprochen von Frank Bodins Post auf LinkedIn. Dass ich fast jeden Tag an der Havas-Tafel vorbeiging (meine Strasse) machte das Ganze schon fast zu einer persönlichen Angelegenheit.
Natürlich musste es sehr schnell gehen: Schriftabdruck machen («havas» auf der Tafel). Schrift, Schriftgrösse und -weite bestimmen, texten, Montageflächen ausdrucken, zusammenkleben, schneiden; fertig war die Schablone, die eine beachtliche Grösse von 72 x 72 cm hatte (für dass sie aus A4-Tintenstrahler-Papier bestand).
Es begann sofort zu regnen, als ich mit der Arbeit begann. Ein Kastenwagen der Polizei hielt 50 Meter nach der Agentur, nur um nach 10 schreckvollen Sekunden weiterzufahren. Ich tagte kaltblütig weiter. Danach lag ich zuhause noch eine Weile wach im Bett und dachte: zum Glück weiss niemand, dass ich das war.

Erlöst von meinen Selbstzweifeln wurde ich schon am nächsten Vormittag von diesem Tweet:
Frank war an diesem Nachmittag beim Radio und erzählte die Geschichte Nik Hartmann weiter, der es dann auf die SRF 3-Facebookseite stellte. Ich meldete mich dann irgendwann per Mail bei der Agentur, und gab alles zu. Sie waren sehr nett zu mir und luden mich zum Gespräch ein.
Ich gewann mit der Aktion also ein Interview mit Frank. Wie es der Zufall wollte, schrieb mir Merlin Zuni am abend davor per Mail. Er arbeitet bei Frank als Digital Creative Director und fragte mich an für ein Freelance-Engagement: «I need you to start on an exciting project tomorrow...».
Wie sich tags darauf im Gespräch mit Frank herausstellte, wollte er meine kreative Leistung mit einem Freelance-Engagement honorieren. Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass ich dieses Engagement bereits schon hatte...
Am meisten Freude hat mir Franks Geschenk bereitet. Sein Büchlein «Do it, with love.» mit einer genialen persönlichen Widmung. Und am zweitmeisten, dass Frank die Tafel über eine Woche so stehen liess.